Magazin für Rhöner Land und Leute
Kommen Sie doch auch einfach mal in die Rhön, hier gibt es so viel Schönes zu entdecken!
Sehens- & Erlebenswertes
Haben Sie schon mal einen richtigen Schäfer besucht? Bei uns in der Rhön gibt es einen Schäfer, den das nicht stört, im Gegenteil, er ist sehr gesellig und freut sich über Besuch! Schäfer Dietmar Weckbach hat in Wüstensachsen seinen Stall mit vielen Schafen und Ziegen. Wie viele genau? Ich habe versucht sie zu zählen, bin aber immer dabei eingeschlafen … Nein, Scherz beiseite, es sind nicht nur ein paar Show-Schafe um Besucher anzulocken, es sind richtig viele! Und sie müssen „arbeiten“, denn ihre Hauptaufgabe ist das Grasen auf Rhöner Wiesen, um sie busch- und baumfrei zu halten. Sonst wäre es bald vorbei mit dem Land der offenen Fernen und den großartigen Ausblicken von den Rhöner Bergkuppen. Also sind immer ein paar Herden unterwegs und einige zuhause. Am Schönsten ist natürlich ein Besuch im Frühjahr, wenn die Schafe lammen und einem das Herz aufgeht in der Schaf-Kinderstube. UPDATE: Dietmar Weckbach ist leider Ende Juli 2022 verstorben, deshalb gibt es vorläufig keine Möglichkeit, die Schäferei zu besuchen. http://www.rhoenschaefer-weckbach.de/index.html
Zu Besuch bei einer alten Dame Im historischen Schlosspark von Bad Brückenau – bayerisches Staatsbad – lässt es sich auch an trüben Wintertagen wunderbar flanieren. Was mancher Besucher allerdings schon mal übersieht: Im nördlichen Teil der Anlage, oberhalb der Heinrich-von-Bibra-Straße, gibt es ein imposantes Naturdenkmal: die König-Ludwig-Eiche, auch „tausendjährige Eiche“ genannt. Ganz so alt ist die Seniorin wohl nicht, nach Expertenschätzungen verbringt sie aber doch schon um die 800 Jahre im Park. Und so darf sie sich jetzt auch auf Krücken stützen. Zu erzählen hat der knorrige Baum sicher jede Menge… Infos über den Schlosspark und über weitere Natur-Raritäten wie Gingko-Baum und Gurkenmagnolie gibt es hier: www.staatsbad.de/das-staatsbad-bad-brueckenau/schlosspark-bad-brueckenau
Ein echtes Rhönschaf Kuscheln in der "Kinderstube" von Schäfer Weckbach
Zeitreise-Erlebnis in Fladungen Wenigstens einen halbenTag sollte man sich Zeit nehmen, wenn man das fränkische Freilandmuseum in Fladungen besucht. Es hat von April bis Oktober geöffnet, liegt im bayrischen Teil der Rhön und beheimatet viele Häuser aus längst vergangenen Tagen. Sie wurden zum großen Teil am ursprünglichen Standort abgebaut und in Fladungen wieder errichtet, mit Möbeln und Alltagsgegenständen ausgestattet und geben so sehr lebendig und anschaulich einen Eindruck vom Leben in damaligen Zeiten. Ein ganzes Dorf mit Wohnhäusern und kompletten Bauernhöfen, einer Kirche, Mühlen, einer Gemeinschaftsgefrieranlage, einer alten Schule, einer Museumsbrennerei und einem bewirtschafteten Gasthaus ist so im Laufe der Jahre entstanden. Und überall kann man hineinspazieren und sich wie auf einer Zeitreise fühlen. Noch recht neu in Fladungen (umgesetzt 2012-2014) und mit dem originalen Werkzeug ausgestattet, ist die Werkstatt des Büttners aus Sulzthal. Dort wurden Holzfässer hergestellt und man hat den Eindruck, der Meister sei nur gerade mal zum Essen weg, wenn man die Räume betritt. Halbfertige Fässer warten auf ihn und selbst der Arbeitskittel und sein Hut hängen noch an der Tür. Am Schönsten ist es, wenn man zu einem Fest mit vielen Aktionen dort hinfährt, dann kann man zum Beispiel Bierbrauen erleben oder die Ölmühle in Aktion sehen. Oder auch ein Pferd beim Holzrücken! Viele Tiere leben dauerhaft im Freilandmuseum, wie zum Beispiel Schafe, Hasen, Hühner, Gänse und die Enten, die den Dorfteich beleben. Auch Tiere alter, selten gewordener Rassen werden gehalten, wie das Fränkisches Gelbvieh, Rhönschafe oder die Bayrische Landgans. Obstliebhaber finden viele Sorten verteilt über das gesamte Gelände, im Herbst fällt einem schon mal der ein oder andere leckere Apfel reif vor die Füße. Bevor man losfährt, kann man sich hier über die Führungen für Groß und Klein, Mitmachaktionen, Feste, und Öffnungszeiten informieren und eventuell auch ein Fahrt mit dem Rhönzügle buchen: http://freilandmuseum-fladungen.de/de/home
Büttnerwerkstatt Holzrücke-Vorführung beim Museumsfest Wohnraum Schusterwerkstatt
So viel Schönes in der Rhön! Wenn Sie die Rhön entdecken wollen, gibt es hier noch mehr Tipps und Geschichten. Wir stellen Einiges genauer vor und haben zusätzlich hilfreiche Links für Sie, wenn Sie sich weiter informieren wollen. Viel Freude beim Rhöner Leben!
Das „Land der offenen Fernen“ ist Biosphärenreservat Die Rhön ist als offene Mittelgebirgslandschaft mit weiten Ausblicken der reinste „Landschatz“ und in ihrer Besonderheit erhaltenswert, was dazu führte, dass die Rhön seit 1991 eines von 16 anerkannten UNESCO-Biosphärenreservaten in Deutschland ist. Im Rahmen des Biosphärenreservates gibt es viele Veranstaltungen rund um das Thema Rhön, von der Sternenführung bis zur winterlichen Schneeschuhwanderung, von geführten Wanderungen durchs Moor bis zu Ausstellungen zur rhöntypischen Flora und Fauna, Kinoabenden oder Fachvorträgen der Rhön- Ranger. All das und noch viel mehr interessante Termine kann man sich hier heraussuchen, sogar mit einer Termin-Suchfunktion: http://biosphaerenreservat-rhoen.de/terminkalender
Blick von der Wasserkuppe
Rhöner Heilpflanzenschule Ist man zu Fuß in der Rhön unterwegs, erfreut man sich in Frühjahr und Sommer an den blühenden Wiesen, entdeckt im Herbst die Früchte in den Bäumen und Sträuchern am Wegesrand. Vieles davon ist essbar und verfügt über natürliche Heilkräfte. Auch wenn ein Pflänzlein noch so unscheinbar ist, hat es doch oft eine heilsame Wirkung oder einen besonderen Geschmack. Wer die verschiedenen Wildkräuter und Heilpflanzen der Rhön einmal selbst vor Ort kennenlernen will, der kann sich bei der Rhöner Heilpflanzenschule in Poppenhausen anmelden. Dort wirken zwei engagierte Frauen und teilen all ihr Fachwissen in lebendigen Kräuterführungen oder beim gemeinsamen Kochen im Rahmen eines Kräuterabends mit den Teilnehmern. So kann man in den „Zauber der Gewürze“ eintauchen oder an einem anderen Abend verschiedene eigene Kräutersalze zubereiten. In netter Runde bekommt man zunächst bei einer Tasse frisch gebrühtem Kräuertee die nötigen theoretischen Informationen und Unterlagen, um sich dann im praktischen Teil in der heimeligen Küche den Zubereitungen zu widmen. Schnell ist der Raum von freundlichem Geplauder und Gelächter und dem Duft der verarbeiteten Kräuter erfüllt und der Abend vergeht wie im Flug. Angebote für Einzelveranstaltungen werden durch Tages- und Wochenendseminare, sowie der Grundausbildung zur Heilpflanzenkundigen ergänzt. Alles Genauere gibt es hier: https://www.rhoener-heilpflanzenschule.de/
Der Holunder ist eine der bekanntesten und ältesten Heilpflanzen.
Buchtipp: „Rhöner Pflanzen beim Wandern erleben“ Sicher, Blumenbestimmungsbücher gibt es reichlich, fast jeder, der öfter in der Natur unterwegs ist, hat schon eines zu Hause. Dieses hier ist aber ein besonderes Exemplar. Es ist eine Art „Blumen-Wanderführer“, weil es Wandertouren in der Rhön (und nur in der Rhön) enthält, deren Fokus auf der Flora der Rhön liegt. Das Buch beschreibt und erläutert bei der jeweligen Tour genau die Pflanzen, die man auf dieser Tour sehen kann, mit Blühzeiten und Schaupunkten, Fotos helfen beim Wiedererkennen in der Natur. So kann man nicht nur staunend „Oh, wie schön!“ sagen, sondern auch gleich im Buch erkunden, welche Pflanze oder Blüte man da gerade vor der Nase hat. Und vielleicht bei der nächsten Wanderung mit Blütennamenkenntnis Eindruck bei den Wanderfreunden schinden. „Rhöner Pflanzen beim Wandern erleben“ ist 2013 im Szabo- Verlag erschienen und man bekommt es für 17,95 Euro zum Beispiel im „Rhön-Dorf“ in Tann-Wendershausen (siehe auch Startseite), aber natürlich auch im Buchhandel, oder man bestellt es auf der Webseite des Verlages: http://szabo-verlag.de/
Das stattliche Knabenkraut blüht im Mai auf mageren Wiesen. Wiesenstück mit Knabenkraut und Schlüsselblumen Die Trollblume wird auch in der Rhön immer seltener Eine Bach-Nelkenwurz am Ende ihrer Blühzeit Die Blüten der Herbstzeitlose sieht man Ende August